Ich genieße es, vielseitig zu arbeiten.

Ich graviere, schleife, sandstrahle, verklebe, säge, schneide, splitter, schmelze im Glasofen oder repariere Ihre Gläser.

Meiner Meinung nach kann die Kunst, das Glas zu veredeln, erst aus dem Handwerk erwachsen. Es benötigt viel Wissen und Erfahrung, damit das Glas zu dem gestaltet werden kann, was ich in meiner Vorstellung habe. Meine Arbeiten sind kein Zufallsprodukt, sie sind wie beim einem Bildhauer erst skizziert, und anschließend in 3D umgesetzt, mit Kalt-Veredelungstechniken , wie auch in Heißglas-Verfahren.

Glas ist ein fantastischer Werkstoff um etwas darzustellen. Es hat von Natur aus die unterschiedlichsten Eigenschaften wie: glatt, rau, durchsichtig, opak, spröde, splittrig, erweichend, fließend, farbig, klar… die nutze ich, um ein Thema, eine Emotion zum Ausdruck zu bringen. Meine Arbeiten haben einen hohen Symbolcharakter. Ich beschäftige mich unter anderem mit Themen wie Liebe, Verantwortung, Naturgewalt, Hoffnung oder auch Krieg.

Die nicht so empfindlichen Ausstellungsstücke dürfen und sollen auch angefasst werden, denn man muss Glas fühlen um die Symbolik des Themas intensiver zu begreifen.

So zum Beispiel bei meiner Arbeit mit dem Titel "Main-Power", das sich mit der Ignoranz und dem Wegsehen der USA im Irak-Krieg beschäftigt. Eigene Texte geben den mir wichtigen Werken eine Verständnis-Hilfe, meine persönlichen Beweggründe nachvollziehen zu können.

„Der irdische Mensch trägt auch das Himmlische in sich", in der Adam und Eva auf Erde stehend und von Erde umwunden von blauem Licht durchflutet werden. Bei den Figuren ist blaues Glas in weißlichem eingeschlossen, die Erde ist mit speziellem Harz gehärtet worden.

“Geschenktes Leben, Abendmahl“ zeigt den Erweichungsprozess des Glases, festgehalten im „Brot“ und den trillernden Glasfluß im Kelch des Lebens. Beides in der Farbe Rot, wie Blut.

Ich liebe es mit Glas zu „spielen“, ihm und mir die Grenzen der Verarbeitungsmöglichkeiten abzuringen.

Meine Entwürfe entstehen oft durch Unterhaltungen über Lebenssituationen meiner Mitmenschen, die mich tief berühren. Genau diese Gefühle versuche ich mit meinen Arbeiten dem Betrachter nahe zu bringen. Meine Arbeiten sollen berühren.

Ramona Maria Nix 2014